In diesem Blog geht es um das Retuschieren der Coverränder. Bei gebrauchten Schallplatten-Cover haben die Ecken und Kanten oftmals leichte bis starke Gebrauchsspuren in Form von Abrieb, abgeplatzten Farben und Laminat oder manchmal sind sogar die Kanten durchstoßen, sie haben einen sogenannten „Seam Split“.
Sind diese Art von Gebrauchspuren sehr gering, dann stört mich das nicht. Allerdings, wenn die Coveroberfläche noch in einem guten Zustand ist, dann stören defekte Ecken und Kanten das Gesamtbild dann doch deutlich. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn zudem die Cover-Art (Aufdruck) relativ dunkel ist und der helle Karton an den Schadstellen hell durchschimmert. Besonders extrem ist das beispielsweise bei ganz schwarzen Ecken und Kanten.
Was kann man da tun?
Wenn es als störend empfunden wird, dann kann man das Escheinungsbild deutlich aufwerten, wenn man diese Schadstellen mit Filzstiften retuschiert. Ich habe da schon so manches Cover, ohne das es sonderlich auffällt, wirklich wieder in einen schönen Zustand versetzen können. Grundvoraussetzung ist aber, dass man die farblich passenden Filzstifte besitzt und dabei genau arbeitet, denn nur so fällt das Retuschieren fast nicht auf.
Ich habe mir für diese Art von Cover-Reparatur zwei große Sätze an Filzstiften gekauft, mit insgesamt 55 verschieden Farbtönen von PELIKAN und STABILO (s. Foto).
In der Fotostrecke zeige ich mal den Unterschied (Vorher-Nachher) an einer kürzlich durchgeführten Retusche an dem Album „AMON DÜÜL II – TANZ DER LEMMINGE“ (1st, GER 1972). Hierbei habe ich lediglich die untere Kante und die abgeschabten Ecken etwas „aufgehübscht“.
Tipp:
Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man Filzstifte hat, der genau den benötigten
Farbton haben. Dabei sollte man beachten, dass sich die aufgetragene Farbe sich auf dem Karton
etwas ändern kann. Daher teste ich zunächst an einer kleinen Stelle, wie der ausgewählte Filzstift farblich passt. Manchmal arbeite ich sogar mit zwei Farben oder mache eine nachträgliche Abtönung (Anpassung) mit einem hellgrauen Filzstift. Wenn ich nicht ganz sicher bin, dann mache ich einen Test zuvor auf einem Papier oder Karton.
Bei schwarzen Kanten benutze ich zunächst einen dunkelgrauen Filzstift, denn schwarz ist nicht
gleich schwarz. Sehr gute Ergebnisse bekommt man bei schwarzen Ecken und Kanten mit
einer kräftigen Laminierung (mit glänzender Oberfläche) mit Hilfe von Filzstiften mit permanenter Farbe, z.B. STABILO – WRITE-4-All in der Stärke S (Small) oder (Medium).
Fazit:
Die hier beschriebene Technik der Cover-Reparatur funktioniert nur dann gut, wenn man eine ruhige Hand hat und geduldig arbeitet. Verfügt man zudem über das entsprechende Filzstift-Sortiment und hat noch ein gutes Händchen für die Farbauswahl (ggf. auch mit Farbkombinationen arbeiten), dann gelingen Retuschen, die nur noch bei ganz gezielter Betrachtung erkennbar sind.
(Ende)
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